„Öffentlicher Dienst: Ideen für alle“ – Der diesjährige Innnovationspreis des dbb beamtenbund und tarifuniongeht an das bundesweite Projekt P23R | Prozess-Daten-Beschleuniger.
Die Auszeichnung, die mit 50.000 Euro Preisgeld zu den höchst dotierten Awards in Deutschland zählt, wird fürinnovative Verwaltungsideen und -projekte verliehen.
Unter Federführung der Fraunhofer-Gesellschaft für Angewandte Forschung erarbeitete ein interdisziplinäres Projektteam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Auftrag des Bundesministeriums des Innern die Grundlagen für die Gestaltung medienbruchfreier Meldeprozesse zwischen Wirtschaft und Verwaltung.
Hier sehen Sie das P23R-Prinzip anhand eines Schaubildes
Aktuell bestehen in Deutschland für Unternehmen mehr als 10.000 Meldepflichten, die zu einer jährlichen Belastung von knapp 40 Milliarden Euro auf Seiten der Wirtschaft führen. Durch den Einsatz von P23R sollen sich die Aufwände sowohl für die Unternehmen, aber ebenso für die Verwaltung reduzieren.
Das vom Projektteam entwickelte P23R-Prinzip sorgt für den einfachen, sicheren und schnellen Datenaustausch zwischen Unternehmen und Behörden. Es beinhaltet ein Infrastrukturkonzept, auf dessen Grundlage Unternehmen ihre gesetzlichen Meldepflichten in einer abgesicherten Umgebung effizient erfüllen können. Als Teil der Anwendungslandschaft in Unternehmen generieren Lösungen auf Basis von P23R die erforderlichen Meldungen und stellen diese den zuständigen Behörden ordnungsgemäß zu.
„Als elektronische Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Verwaltung vereinfacht P23R komplexe Verwaltungsprozesse erheblich. Die Daten aus beiden Bereichen können damit medienbruchfrei zusammengeführt und weiterverarbeitet werden. P23R hilft also nicht nur dabei, komplexe Verwaltungsprozesse zu beschleunigen, sondern auch die Verwaltungskosten zu minimieren. Der Prozessdatenbeschleuniger ist also eine echte Verwaltungsinnovation“, sagt dbb Bundesvorsitzender Peter Heesen.
Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sieht die angewandte Forschung als wichtigen Impulsgeber für Innovationen in der öffentlichen Verwaltung:
„Das unter Federführung und Beteiligung von 5 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelte P23R-Prinzip bewirkt nicht nur einen Effizienzschub bei der Abwicklung von Meldeprozessen. Mit P23R wird auch ein grundlegender Paradigmenwechsel hin zu mehr Transparenz und Datensparsamkeit bei der Erfüllung von Informations- und Meldepflichten zwischen Wirtschaft und Verwaltung eingeleitet.“
Das P23R-Prinzip wurde im Rahmen des IT-Investitionsprogrammes der Bundesregierung von einem Konsortium von 13 Organisationen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt. Unternehmen wie BASF und DATEV, haben P23R im Piloteinsatz erprobt und exemplarisch gezeigt, dass sie damit ihre gesetzlichen Meldepflichten effizient und medienbruchfrei in einer vertrauenswürdigen Umgebung erfüllen können.
Das Nürnberger Unternehmen :::tsm total-sourcing-management war bei diesem Vorhaben von Anfang an dabei und verantwortete u.a. das Pilotvorhaben, das den Nachweis der Anwendbarkeit für Wirtschaft und Verwaltung erbrachte. Bis zu vier Mitarbeiter des Unternehmens arbeiteten an Konzepten und Modellen, um die Wirtschaft von überflüssigen Meldepflichten gegenüber der öffentlichen Verwaltung zu entlasten. „Dabei werden die Informationen in der Hand der Betriebe bleiben und nur auf Anfrage an die Verwaltung übermittelt.“ erklärt :::tsm total-sourcing-management Inhaber Peter A. Vorgel.
Weiterhin stellte die :::tsm total-sourcing-management die Beteiligung der ITK Industrie mit über 70 Unternehmen im Rahmen eines Deploymentboards sicher.
Mit der Darstellung der Geschäfts- und Anwendungsmöglichkeiten des P23R-Prinzips konnte sich die :::tsm auch erfolgreich als Mitaussteller des Bundesministerium des Inneren unter dem Schlagwort „Smart Government“ auf der Cebit in Hannover präsentieren.