Pressemitteilung vom 06.11.15 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Matthias Machnig hat im Vorfeld des Nationalen IT-Gipfels gemeinsam mit TNS Infratest und ZEW Mannheim den „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2015“ vorgestellt. Deutschland kommt im internationalen 10-Ländervergleich führender digitaler Wirtschaften mit 53 von 100 möglichen Indexpunkten auf den 6. Platz und büßt damit im Standortindex DIGITAL einen Platz gegenüber dem Vorjahr ein.
Die digitale Wirtschaft – also die IKT-Branche und die Internetwirtschaft – sind Wegbereiter der digitalen Transformation. Laut Bericht liegt die IKT-Branche mit einem Anteil von 4,6% an der gewerblichen Wertschöpfung vor der deutschen Traditionsbranche Maschinenbau (4,4%) und knapp hinter dem Fahrzeugbau (5,3%). Die Bruttowertschöpfung der IKT-Branche beträgt 93 Milliarden EUR in 2014 und hat sich im Vergleich zum Vorjahr erneut steigern können.
Staatssekretär Machnig: „Der Monitoring-Report bietet eine gute Datengrundlage, um daraus Handlungsfelder für Politik und Wirtschaft zu identifizieren. Die Zahlen zeigen, dass bei der Digitalisierung unserer Wirtschaft noch Luft nach oben hin ist. Der Trend zeigt zwar nach oben, jedoch schläft der Rest der Welt nicht. Gemeinsam mit der Wirtschaft müssen wir daher noch stärkere Anstrengungen unternehmen, um in Zukunft eine Spitzenposition bei der Digitalisierung zu erreichen.
- 1. Wir brauchen passgenaue Lösungen für die jeweiligen Akteure. Denn ein kleiner Handwerksbetrieb hat andere Startbedingungen und Herausforderungen als ein großes Industrieunternehmen, das sich über Standards für das Internet der Dinge verständigt. Daher haben wir branchenspezifische Instrumente wie beispielsweise den Förderschwerpunkt Mittelstand Digital und die Plattform Industrie 4.0 entwickelt.
- 2. Wir müssen bei den großen branchenübergreifenden Themen schnell Fortschritte machen. Wir brauchen einen europaweit einheitlichen Binnenmarkt mit klaren Regeln für IT-Sicherheit, Datenschutz und Urheberrecht. Wir müssen besser werden bei der Gewinnung von IT-Fachkräften und wir brauchen eine modere Breitbandinfrastruktur mit Gigabitnetz.“
Die IKT-Branche ist mit über 92.000 Unternehmen und über 1 Million Erwerbstätigen ein bedeutender Zweig der deutschen Wirtschaft. Im Jahr 2014 tragen Investitionen in Höhe von 15,8 Milliarden EUR maßgeblich zum langfristigen Wachstum der Gesamtwirtschaft Deutschlands bei.
Im Jahr 2014 hat die deutsche Internetwirtschaft internetbasierte Güter und Dienstleistungen im Wert von knapp über 100 Milliarden EUR umgesetzt, an dem die Datendienste (Internetzugang) sowie Applikationen und IT-Services den größten Anteil haben. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht dieser Wert einem Anteil von rund 3,5%.
Mit 1.266 EUR pro-Kopf-Umsatz der Internetwirtschaft liegt Deutschland im internationalen Vergleich auf dem 5. Platz. Die höchsten pro-Kopf-Umsätze erzielt Südkorea (2.221 EUR), gefolgt von Großbritannien (2.194 EUR), den USA (2.027 EUR) und Finnland (1.622 EUR). China (259 EUR) und Indien (49 EUR) erzielen pro Kopf die geringsten Umsätze.
Laut der Studie gehören Standortfaktoren wie Innovationsfähigkeit und Marktzugang zu den Stärken des deutschen Wirtschaftsstandortes. Folgende Wachstumsfelder und ihre Priorisierung bis zum Jahr 2020 werden für Deutschland als besonders chancenreich gesehen:
- 1. IT-Sicherheit
- 2. Mobile Computing
- 3. Transaktionsdienste
Chancenreiche Durchbruchsfelder der Zukunft sind Cloud-Dienste, Big Data, Industrie 4.0, Social Collaboration und Smart Services.
Im vorliegenden Monitoring Report DIGITAL 2015 wurde erstmals der Digitalisierungsgrad der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland differenziert nach Branchen betrachtet. Es wird gezeigt, wie Treiber der Digitalisierung aktiv beeinflusst werden können, um das Digitalisierungstempo zu steigern und nachhaltiges, stetiges Wachstum auf den digitalen Märkten zu erzielen. Unter folgendem Link können Sie sich den Report kostenlos herunterladen.
(Quelle http://bmwi.de)