Führerschein Umtausch bis 2033 – Überblick und Möglichkeiten.
Bis zum Jahr 2033 soll jeder deutsche Bürger einen Führerschein nach gleichem Standard in der Geldbörse haben. Jeder, der einen bis zum 31.12.1998 ausgestellten Führerschein hat, muss sich zeitnah um den Umtausch kümmern. Es geht um 43 Millionen (!) Führerscheine, die durch diese Maßnahme fälschungssicherer gemacht werden sollen.
Für die Verwaltungen bedeutet das eine extreme Auslastung neben dem eigentlichen „Tagesgeschäft“. Der Bundesrat hätte aber vorgesorgt und eine Maßnahme ins Leben gerufen, die für „Ordnung“ sorgen soll – ein festgelegter Stufenplan. Ob das funktionieren wird?
Wir glauben, dass die Ämter trotz Stufenplan massiv überlastet sein werden und die Abarbeitung der Anträge wird viel Zeit und vor allem Ressourcen in Anspruch nehmen. Denn, in Deutschland werden solche Anträge ausschließlich papierhaft abgewickelt. Von Digitalisierung keine Spur…
Wie machen die anderen Länder in Europa?
Ein Vergleich zu anderen EU-Ländern
Es gibt einige Vorzeigeländer, die uns Deutschen in Sachen Digitale Verwaltung einen großen Schritt voraus sind. Schauen wir doch mal etwas genauer hin:
Estland
Estland gibt es die sogenannte Bürgerkarte, mit der die Esten eine Vielzahl an digitalen Angeboten erledigen können. Zudem ist die Bürgerkarte Personalausweis, Führerschein und Versicherungskarte in einem. Die Esten können damit unter anderem auch ihre Steuererklärung online abgeben. Des Weiteren haben auch Ärzte, das Finanzamt oder das Einwohnermeldeamt auf die persönlichen Daten auf der Bürgerkarte Zugriff. Jeder Zugriff wird in einem Logfile protokolliert, die von jedem Bürger eingesehen werden können.
Dänemark
Die Dänen haben einen anderen Weg in Sachen Führerschein gewählt. Bislang hatte jeder Däne eine rote Führerscheinkarte im Geldbeutel. In den nächsten zwei Jahren wird diese abgeschafft und es rückt die Führerschein Smartphone App nach. Es wird der erste ID-Nachweis sein, der digitalisiert wird.
Warum gerade eine Smartphone-App?
Laut Innovationsministerin Sophie Lehde besitzt so gut wie jeder Bürger ein Smartphone – ein fester Bestandteil des Alltags. Viele nutzen das Endgerät bereits für das Bezahlen via MobilPay oder für den Empfang digitaler Behördenpost. Somit ist die Führerschein Smartphone App ein nachvollziehbarer und vor allem sinnvoller Schritt. Via persönlichen Code bzw. digitalem Fingerabdruck kann sich der Bürger in der Führerschein Smartphone App eindeutig authentifizieren und einloggen.
Der „klassische Führerschein“ kann weiterhin genutzt werden, doch ist sich Innovationsministerin Lehde sicher, dass dieser immer häufiger zuhause gelassen wird. Das Smartphone wird in Dänemark zur digitalen Fernbedienung des Lebens – alles auf einem Gerät.
Fazit
Deutschland hängt dem digitalen Fortschritt im Vergleich zu anderen EU-Ländern unserer Meinung nach noch sehr hinterher – wie sich im aktuellen Beispiel Führerschein Umtausch zeigt. Es wird ein Stufenplan ausgearbeitet, der eine Überlastung der Ämter verhindern soll. Eine Maßnahme, die in anderen Ländern gar nicht mehr nötig ist – in Deutschland leider schon. Es ist in Sachen Digitale Verwaltung noch einiges zu tun. Aber wann bewegt sich hier etwas? Warum stagnieren die digitalen Entwicklungen und Angebote? Liegt es an den Bürgern oder an den Verwaltungen?
Wir haben bereits ein geniales Medium für eine eindeutige Authentifizierung des einzelnen Bürgers – nämlich den neuen Personalausweis, welchen man sicher sinnvoll für die Antragsstellung des neuen Führerscheins nutzen könnte. Ein Wunschdenken, was aber realisierbar wäre. Verwaltungen und Regierung sollten hier dringend nochmal in sich gehen und die digitale Entwicklung Deutschlands stärker vorantreiben.
Weitere Infos zu dem Führerschein Umtausch:
>> Bis zu diesem Datum müssen Sie Ihren alten Führerschein umtauschen
>> Zukunftskongress Staat & Verwaltung